Donnerstag, 22. Dezember 2011

Doch - wir segeln immer noch................ in den Finnischen Schären von West nach Ost


unsere Charteryacht


Nach den Stockholmer Schären 2010 haben wir uns für 2011 die finnischen Schären vorgenommen und gleich auf der letzten Hanseboot für 3 Wochen – je nach Vorhandensein - eine Dufour 34 oder 33i Sun Odyssey gebucht. Der finnische Charter-Stützpunkt Taalintehdas oder auch – leichter zu merken – Dalsbruk, liegt ca. 80 km südlich von Turku und wie man mit soviel Segelgepäck die Anreise dorthin gestaltet, ist schon zu überlegen. Wir entscheiden uns gegen den Flieger und für das eigene Auto und diverse Fähren, drei Fähren, um genau zu sein.




Am Freitag, dem 12.8.2011 (gottseidank nicht dem 13., auch wenn wir überhaupt nicht abergläubisch sind!!!) geht es los in Hamburg. Grauer Himmel, 16°C, puh! Der Reifendruck reicht bei der Beladung mit Gepäck und Proviant nicht aus und wir pumpen bei der nächsten Tankstelle noch ein paar atü nach. Unsere erste Fähre ist die von Puttgarden auf Fehmarn zum dänischen Rödby und die startet für uns um 6.15 Uhr am Samstagmorgen. So haben wir eine Übernachtung im „Grünen Jäger“ in Gremersdorf noch auf der Festlandseite eingeplant und können auf die Art und Weise auch noch einen alten Freund in Burg a.F. besuchen.
Die Scandline Fähre „Princesse Benedikte“ braucht bis Rödby 45 Minuten und das reicht für ein Frühstück an Bord. Noch kommt kein Urlaubsfeeling auf, es ist immer noch regnerisch und ungemütlich. Aber ab Kopenhagen reißt der Himmel auf und die Sonne macht uns Hoffnung. Die zweite Fähre von Helsingör nach Helsingborg braucht nur 20 Minuten und auf den ca. 600 Kilometern nach Stockholm können wir trotz Tempolimits von fast immer 110km/h sogar noch einige Pausen einlegen. Das Thermometer ist inzwischen auf 20°C geklettert. Obgleich die Fähre „Amorella“ der „Viking Line“ erst um 20 Uhr ablegen soll, stehen schon um 18 Uhr die Autos mit den verschiedensten Länderkennzeichen Schlange.


und wir auch

Wir wundern uns, welche Nationalitäten außer den Finskas nach Turku wollen, „S“, „RUS“, „F“, „D“ und sogar „L“ für Luxemburg ist darunter. Auf dem Parkdeck passt dann auch fast keine Briefmarke zwischen die Autos. Wir essen noch eine Kleinigkeit im Bordrestaurant, teuer und relativ schlecht, dann freuen wir uns auf unsere Kojen. 11 Stunden Nachtfahrt nach Turku, da reicht uns die günstige Innenkabine.


die Fähre nach Finnland

Wir haben unsere Uhr schon eine Stunde auf finnische Zeit vorgestellt, aber an Bord hat man wohl die Erfahrung gemacht, dass das nicht bei allen Passagieren passiert. Wir werden in aller Herrgottsfrühe rechtzeitig persönlich durch einen „guten Geist“ geweckt, damit es beim Entladen keinen Stau gibt. So entwirrt sich das „Autoknäuel“ dann relativ schnell. Doch bevor wir den Hafen verlassen dürfen, wartet in jeder Schlange ein Uniformierter mit „Patronengurt“ und reicht jedem Fahrer so eine Art „Hülse“ ins Auto. Was wird das denn? Als wir an der Reihe sind, zeigt sich: Es ist ein „Pusteröhrchen“! Alkohol-Kontrolle! Muß ja wohl seinen Grund haben. Auf der Weiterfahrt nach Dalsbruk passiert noch mal die gleiche Prozedur. Auf offener Straße stehen 3 Polizeibeamte und halten jedes Auto an. Inzwischen haben wir wunderbares Sommerwetter und wünschen uns, dass es für die nächsten Wochen so bliebe.

Nach einigem Suchen finden wir in Dalsbruk Hafen, Schiff und unseren Servicemann von „Midnight Sun Sailing“ Thorvald Bergström. Er erklärt uns geduldig unsere Sun Odyssey 33i, die ist es geworden,  mit Namen „Emma“. Sie ist brandneu und gefällt uns sehr gut.


"Emma" bereit zum Stauen

Der Nachmittag vergeht dann mit Stauen, Stauen und noch mal Stauen. Unserer Auto ist ja pickepacke voll mit unseren 7 Sachen und dem Proviant. Anschließend dürfen wir das Auto für die nächsten 3 Wochen sicher in der Winterhalle des Vercharterers abstellen. Ab jetzt wird wieder Logbuch geführt!


ein Drink nach der Arbeit

Sonntag, 14.8.
Die erste Nacht an Bord liegt hinter uns. Trotz der fremden Geräusche von Heizung und Wellen, die unter das Heck schlagen, schliefen wir ganz gut. Das Wetter ist auch wieder sommerlich und es weht ein schwacher Nordost. Trotzdem entscheiden wir uns nach dem gestrigen doch etwas anstrengenden Tag, den heutigen noch in diesem netten Hafen zu verbringen. Wir haben hier ja nicht die offene See zum Segeln, sondern viele, viele Inseln und Steinhaufen. Da müssen wir uns erstmal wieder an die andersartigen Seekarten gewöhnen und auch mit dem „Navi“ braucht es etwas Übung.


wir entscheiden uns für unser eigenes Navi

Wir tragen noch Jeans und Fleece-Pulli, sooo warm ist es ja auch nun wieder nicht, aber die Finnen haben „Sommer“, egal welche Temperatur herrscht und so sieht man sie nur in kurzen Hosen oder Röckchen und T-Shirt.
Abends genießen wir sogar noch für 2 Stunden die Hafensauna, streng nach Männlein und Weiblein getrennt. Die finnischen Sauna-Bräuche unterscheiden sich sehr von unseren. Die Damen kommen barfuß, aber mit Bierdose herein, setzen sich mit ihrem Allerwertesten nicht auf ein Handtuch sondern auf ein Stück Papier und hauen eine Kelle Wasser nach zwei anderen auf den Ofen. Außerdem herrscht angeregte, lautstarke Unterhaltung – bei uns undenkbar. Wir haben aber Glück, die meiste Zeit haben wir das Reich inklusive Terrasse mit Blick auf den Hafen für uns. Leider ist der Wetterbericht für morgen nicht mehr so günstig, warten wir es ab.
Für den Anfang dieses Berichts wollen wir gerne ein Foto von uns und „Emma“ und bitten ein vermeintlich finnisches Pärchen vom Nachbarschiff auf Englisch, uns vom Steg zu fotografieren. Aber nicht alle blonden Menschen sind Finnen, denn: „Wir können auch Deutsch reden“ sagen sie. Sie kommen aus Hamburg und haben eine Woche Segeln auf der letzten „Hanseboot“ bei unserem „Midnight Sun Sailing“ gewonnen.

15.8. von Dalsbruk nach Kasnäs
Der Wetterbericht stimmt leider, es ist Grau in Grau und ein frischer Wind bläst aus Südosten. Dagegen an bis nach Hankö, ca. 30 sm entfernt, haben wir am ersten Tag keine große Lust und entscheiden uns für die Alternative Kasnäs auf der gleichnamigen Insel, nur 12 sm im Süden. Kirsten hat in weiser Voraussicht schon den „Geonav“ mit den Wegpunkten dahin gefüttert und so bunkern wir noch Wasser, verabschieden uns von unseren Nachbarn und motoren zum Beginn durch die finnische Inselwelt, in denen man höllisch aufpassen muß, nicht die falsche Abzweigung zu nehmen. Segeln trauen wir uns noch nicht so recht. Kirsten hat die vielen Fahrwasser- und Untiefentonnen sorgfältig eingegeben und so sind wir in gut 2 Stunden heil am Ziel.


in Ölzeug und Südwester nach Kasnäs

Auch das Anlegemanöver mit Haken einpicken in die Heckboje klappt und nachdem wir noch ein paar Leinen „umdekoriert“ haben, sehen wir uns im Hafen um. Alles da, was Seglers Herz begehrt, Hafenmeister-Shop, Kaufmann, Restaurants, Cafés, Sauna und sogar eine Wellness-Oase mit Verwöhnprogramm. Für 8€ on top zur Hafengebühr von 20€ könnten wir auch die nutzen. Wir denken über einen weiteren Liegetag nach, zumal der Himmel aufreißt und Klärchen ein paar wärmende Strahlen durchschickt. Nach dem Tag in Ölzeug und „Südwester“ macht das Mut. Abendessen gibt es aus Bordproviant-Beständen: Bauernfrühstück à la „Kirsten“, lecker! Danach müssen wir uns noch mal die Beine vertreten und laufen über die Stege und am Ufer entlang. Außer ein paar interessant gemusterten Gänsen und anderen Vögeln kaum „Verkehr“, nur zwei unerschrockene Damen entledigen sich am kleinen Sandstrand ihrer Kleidung und stürzen sich in die kalten Fluten, brrr!


die "kuriosen" Gänse am Strand

Da ist es bei uns im auf 23° geheizten Salon gemütlicher. Wir holen unsere Laptops raus und spielen ein bisschen Bridge. Nachts um 11 kommt in stockdunkler Nacht noch ein Segler rein. Die Finnen trauen sich was. Aber diese können es auch. Nach nur 2 Anläufen erwischen sie eine Heckboje mit ihrem Handscheinwerfer und picken den Haken ein. Paßt!
















16.8. noch Kasnäs


Kirche und Leuchtturm in Kasnäs

Morgens prasselt der vorhergesagte Regen aufs Deck. Na, wir hatten uns ja gestern schon für einen Liegetag entschieden und drehen uns noch mal um. Halb zehn Uhr Aufstehen ist ok: Heizung an, Scheibe mit „James Last spielt Mozart“ in den cd-player geschoben und gemütlich frühstücken! Die nächtlichen Besucher sind schon wieder weg. Haben wir es gut ohne Termine im Nacken. Als die Wolken kurz die Schotten dicht machen, erkunden wir den Hafen, kaufen beim Hafenhöker ein und trinken beim Hafenmeister Kaffee für nur 1 €. Der hat schon den Wetterbericht für die nächsten Tage: Westliche Winde und überwiegend trocken. Na, wir sind doch mit wenig zufrieden. Morgen geht’s weiter nach Hankö. Gegen Abend setzt allerdings erstmal wieder Dauerregen ein und wir beschließen, den in der Sauna auszusitzen. Einige Zugvögel fallen noch mit dem letzten Büchsenlicht ein, ein Däne, zwei Schweden und ein paar Finnen. Jedenfalls haben sie die finnische Nationale, aber die haben wir auch und sicher sind wir nicht die einzigen ausländischen Charterer. Wir beobachten alles auf unserem „Logenplatz“, der Saunaterrasse, bis die Mücken meinen sie magisch anziehenden Duft aufgenommen haben. Wir räumen das Feld und spielen noch ein paar Runden Rummykab im dank des mitgebrachten elektrischen Mücken-Abwehr-Apparates mückenfreien Salon auf unserer „Emma“.



17.8. Kasnäs nach Hankö
Über Nacht ist es wieder Sommer geworden und wir „lichten den Anker“. Wunderschöne Fahrt durch die Schärenwelt. Da passt der finnische „Krieger“, der uns überholt, so gar nicht ins friedliche Bild.


paßt wirklich nicht!

Die finnische Segelsaison scheint so ziemlich vorbei, wir treffen nur wenige Boote und auch der sonst - obwohl asig teuere – proppevolle Hafen von Hankö bietet jede Menge freie Bojen. Als wir nach dem obligatorischen Stadtrundgang im Hafen-Café unseren Kaffee trinken, brausen Herrchen und Hund(!) auf dem Motorrad heran. Das Fotomotiv lassen wir uns nicht entgehen! Die beiden teilen nicht das Motorradfahren sondern auch den Kuchen redlich.


egal wie - Hauptsache ich darf mit!


die Spezialbefestigung der Brille
ist gut zu erkennen


und nun noch das Leckerli

„Emma“ hat inzwischen etliche Nachbarn bekommen und deren Crews und wir genießen noch im Cockpit die Abendsonne. Morgen wollen wir weiter Richtung Nordosten nach Ekenäs, ziemlich schwierige Navigation durch die steinige Inselwelt, und so füttern wir unseren GPS  mit vielen, vielen Wegpunkten, damit wir auch heil ans Ziel kommen.


18.8. Hankö nach Ekenäs
Herrliches Wetter! Wir frühstücken im Cockpit und legen um 10 Uhr nach Ekenäs ab. Hankö ist ein teures Pflaster, Liegegebühren mit Stromanschluß 25 €, und das obwohl eigentlich schon Nachsaison ist und im Hafen nicht viel geboten wird. Die Fahrt durch das teilweise sehr enge Fahrwasser kann ganz schön aufregend sein, aber alles geht wieder gut. Nur mein Anlegemanöver in Ekenäs bringt noch mal einen Adrenalinschub, die Heckbojenleine verknotet sich hinter der Klampe und wir müssen einen zweiten Anlauf machen. Ein erster Rundgang durch den hübschen alten Ort bringt uns zu der Entscheidung: Wir bleiben mindestens einen weiteren Tag. Vielleicht auch noch einen weiteren, denn für Samstag ist Starkwind angesagt. Die Großgemeinde Ekenäs hat ca. 29000 Einwohner auf 2200 km² Fläche, die allerdings zur Hälfte aus Wasser besteht, und dazu viele, viele Inseln, von denen 1300 mindestens einen halben Hektar groß sind.

19.8. noch Ekenäs
Blauer Himmel und Sonnenschein, also ist wieder draußen frühstücken angesagt. Vor der 40-Fuß-Bavaria aus Espoo stehen schon die Reisetaschen auf dem Steg und die Chartercrew verabschiedet sich vom Skipper. Die Jungs scheinen es gut bei ihm gehabt zu haben, große Umarmungen und Schulterklopfen. Ein anderer Nachbar wechselt von unserer Nordost-Seite an eine Boje auf der anderen Stegseite und wir machen es ihm nach. Laut Wetterbericht kriegen wir morgen viel Wind und Regen aus Nordost und dem bieten wir lieber die „Stirn“ als den „Achtersteven“. Heute durchwandern wir „Gamla Stan“, die Altstadt von Ekenäs. Sehenswert die 1680 erbaute Feldsteinkirche, deren Wände, Bänke und Orgel in schlichtem Weiß gehalten sind und die dadurch hell und luftig wirkt. In der Sattelmacherstraße gönnen wir uns im wunderschön angelegten Garten des Café „Sillen“ ein Eis in der Hollywood-Schaukel. Die Hausherrin lässt uns ihr selbstgemachtes rosa Apfelgelee von eigenen rotbackigen Äpfeln probieren und erzählt Kirsten ihre ganze Lebensgeschichte. Sie hat in London studiert, da ihren finnischen Mann kennengelernt, ihre 4 Kinder geboren und allesamt sind nach 20 Jahren zurück in ihre finnische Heimat. Söhne und Töchter mit inzwischen eigenen Familien wohnen in den angrenzenden hübschen Holzhäusern. Die ganze Sippschaft auf einem Haufen. Aber zumindest eine Tochter liebäugelt inzwischen – aus was für Gründen auch immer – mit einem Umzug nach Helsinki.
Nach dieser angenehmen Ruhepause ist wieder „action“ angesagt. Wir holen uns in der Touristeninformation den Schlüssel für den 1930 gebauten Wasserturm, der bis 1977 als Wasserreservoir genutzt wurde.


der alte Wasserturm

Nachdem wir 164 Stufen erklommen haben, stehen wir 60m über dem Meeresspiegel und haben einen fantastischen Rundumblick über die Inselwelt.


ein Blick über Ekenäs

Die durchfahren wir abends noch auf einem 4stündigen Trip mit der 105jährigen MS „Sunnan II“, die unserer MS „Juno“, mit der wir Schweden auf dem Götakanal durchquerten, wie ein Zwilling gleicht.


verblüffende Ähnlichkeit mit der MS "Juno"

Auf vielen Inseln signalisiert ein Flaggenmast: Privat! Anlegen fremder Segler nicht erwünscht. 5000 Sommerhäuser soll es auf den bewaldeten Steinhaufen geben und einige davon stehen zum Verkauf. Z.B. bot ein Makler im Ort ein Blockhaus mit 70m² Wohnfläche, Sauna und Bootssteg auf 0,9ha für 218000€ und für das dickere Portemonnaie ein 120m² Holzhaus auf 14000m²(!) für schlappe 580000€ an.


Steine und Felsen überall


kaum zu erkennen: ein typisches Sommerhaus
im Wald versteckt


gegen Abend wird es ganz schön kalt

Zurück auf unserer „Emma“ schmeißen wir erstmal die Heizung an. Abends wird es doch schon empfindlich kalt, auch wenn den ganzen Tag Sommerwetter war. Der Wetterbericht für morgen bleibt bei Wind und Regen. Ok, wir rühren uns nicht vom Steg.











20.8. immer noch Ekenäs


Die Wolken haben sich wohl heute Nacht schon entleert, aber es heult durch die Masten und wir rollen uns erst um halb zehn aus der Koje. Auch auf den Nachbarschiffen ist noch wenig Leben. Das ändert sich allerdings nach einer Stunde, drei Schiffe laufen bei heftigen Böen zu einer Regatta des hiesigen Clubs aus. Termin ist Termin! Wir freuen uns wieder, dass wir die nicht mehr haben und lassen es gemütlich angehen. Auch wenn die Sonne sich durchsetzt und das Thermometer auf 21° klettert, der Wind holt nur ab und zu mal Luft, um anschließend wieder kräftigst loszupusten. Kaffee trinken, Zeugwäsche machen, Bridgespielen am Computer und Rummykab-Kampf im Cockpit bei Sonnenschein, wir kriegen den Tag leicht rum. Morgen geht’s weiter nach Jussarö.











21.8. Ekenäs nach Jussarö


Bei bedecktem Himmel fahren wir ab und kommen bei Sonnenschein an. Die Saison ist in Jussarö vorbei, kein Strom mehr an der Pier, Sauna, Café und Duschen geschlossen!


der Anleger von Jussarö


und das Plumpsklo

Nur das Plumpsklo im Wald lässt sich öffnen, aber wegen der hier unberührten Natur mit Sumpfwiesen, Reet, dichtem Wald und Gestrüpp fürchten wir da einen Mückengroßangriff. Also lieber Bordtoilette. Eigentlich ja nicht erlaubt, dafür gibt’s schließlich einen Schmutzwassertank und in der Hauptsaison ist es sicher auch bei den vielen Booten begründet. Aber jetzt ist nichts mehr los und die Fischschwärme, die das Schiff umwuseln, werden’s schon richten! Hm! Der Nachbar, der gestern Abend Ekenäs verlassen und sich für die Nacht wohl hinter eine Schäre verkrabbelt hatte, um Liegegebühren zu sparen, läuft ein und begrüßt uns mit „Hallo, ladies!“ Außer ihm sind nur noch 2 weitere kleine Segler gekommen und alle Besatzungen machen einen Abendspaziergang mit Fotoapparat durch das Naturschutzgebiet. Die Finnen sind offenbar gegen Mücken resistent. Ich leider nicht und Kirsten verzieht sich mit mir solidarisch in die mückensichere Zone unseres Salons. Bridge spielen und Navigation für morgen machen.

22.8. Jussarö nach Inkoo
Spätes Frühstück im Cockpit. Die Nachbarn sind auch noch alle da, aber bis auf die Bekannten aus Ekenäs schon in Schwimmwesten, sogar der Hund! Wir legen um 11 Uhr ab. Freuen uns über mäßigen Südost und ein paar Meilen Segeln.


auf größeren Wasserflächen ist Segeln angesagt 


und Richtbaken überall

Doch das Fahrwasser wird bald wieder enger und da fährt es sich sicherer unter Motor durch den Bojen-Parcour. Als dann auch noch eine Fähre unseren Weg kreuzt, sind wir froh, die Segel weggenommen zu haben.


eine der vielen Fähren

Nur 1,90 m Wassertiefe verspricht der letzte Bojen-Strich vorm Hafen, da wird einem bei 1,60 m Tiefgang schon ein bisschen mulmig.
In Inkoo fühlen wir uns dann wie zu Hause. Endlich darf ich mal wieder zwischen Heckpfähle einparken, nachdem hier fast überall Heckbojen oder Ankern angesagt sind. Erster Versuch: Unsere „Emma“ ist dickbauchiger als ich dachte und wir bleiben stecken. Zweiter Versuch in der breiteren Box daneben klappt. Auch hier ist die Saison vorbei und wir dürfen uns über freies Liegen freuen. Keine Hafengebühr, kein Strom- oder Wassergeld. Alles umsonst. Wir sparen auch noch das Essen im durchaus ansprechenden Hafenkrug und schnippeln uns Käse-Wurst-Salat aus Bordbeständen. Der Abend ist dann wieder ruckzuck rum mit Rummykab spielen, Navigation machen und einer Massage von „Schwester Kirsten“ für meine verspannte Schulter. Die Planung für morgen: entweder billiger Hafentag oder weiter nach Porkkala, 20 Meilen vor Helsinki. Das steht dann nicht mehr auf dem Programm. Wir waren beide schon mehrfach da und wollen auf dem Rückweg nicht unter Zeitdruck geraten. Alte goldene Seemannsregel: Ein Drittel für den Hinweg, zwei Drittel für den Rückweg!

23.8. noch Inkoo
So einen Geburtstag kann man sich nur wünschen: Super Wetter, die ersten Glückwünsche per SMS schon um 7.13 Uhr (ja, Mareike, Du warst die erste Gratulantin!) und viele weitere –zum Teil ganz unerwartete – danach. Auch zwei Geburtstagspäckchen kann ich öffnen, eins von Dir, lieber Dieter, was mich von Inhalt und Worten sehr rührte, und eins von Kirsten mit einer wunderschönen weißen Keramik-Armbanduhr, mit der ich schon lange liebäugelte. Geht’s mir gut! Wir bleiben hier und genießen einen rundum erholsamen Hafentag, spielen Rummykab im Cockpit und beobachten die Schwalben, die sich einen Katamaran als Sammelplatz ausgesucht haben. Sie sitzen auf den Salings, hängen an den Stagen und turnen sogar auf dem Windpfeil herum. Warum sie sich trotz großer Auswahl an Booten ausgerechnet den Kat gewählt haben, bleibt ihr Geheimnis.


Sammelplatz der Schwalben

Morgen geht’s weiter nach Porkkala. Leider sind unsere finnischen Freunde zu Besuch bei Verwandten im Landesinneren und bedauern sehr, uns nicht sehen zu können. Sie wären sonst mit ihrer schnellen Omega 42 von Espoo/Helsinki die paar Meilen mal eben „rübergerutscht“. Ja, schade.


sieht nach Seniorensport aus

24.8. Inkoo nach Porkkala
Morgens unsichtiger Frühnebel, aber bis Porkkala ist es nicht weit. Wir warten, bis die Sonne sich durchsetzt und gleiten bei traumhaftem Wetter durch die Schärenwelt. Null Segelwind, aber man kann nicht alles haben.

auf dem Weg nach Porkkala


Kirsten probt zum zweiten Mal nach Jussarö das Anlegen mit Heck an den niedrigen Steg. Ne, vom hohen Bug hüpfen wir in unserem Alter nicht mehr so leicht runter! Das Manöver klappt prima, doch die Boje gluckert unter, als ich die Leine mit dem Bojenhaken dichthole. Nach früheren Erfahrungen mit schlecht verankerten Festmacherbojen, die wir irgendwann fast mittschiffs gewinscht hatten beim Versuch, uns von der Pier freizuhalten, legen wir von dieser wieder ab und versuchen es mit der Nachbarboje. Die hält sich über Wasser.
Porkkala liegt auch schon fast im Dornröschenschlaf, nur das Hafencafé mit kleinem Shop ist geöffnet. Die Preise sind allerdings noch Hochsaison: 20 €! Aber die Sauna ist in begriffen und die wird ganz allein für uns eingeheizt. Auf der Saunaterrasse haben wir wieder Logenblick auf Hafen und die andere Seite der Bucht. Idylle pur.


ein Blick von der Saunaterrasse

25.8. Porkkala zurück nach Inkoo
Der Wetterbericht verheißt: Leichter S-SE und damit für uns hoffentlich „heiß die Segel“ auf dem Weg zurück nach Inkoo.


happy bei schönstem Sonnenschein
aber ohne Wind

Weiter werden wir wohl nicht gen Westen kommen, denn wir wollen Diesel bunkern. Der Zeiger der Tankuhr hat sich seit unserem Start noch keinen Millimeter bewegt, obgleich wir mindestens 50 l verbraucht haben sollten und das macht uns Sorgen. Ein Anruf beim Vercharterer bringt auch keine Sicherheit, ob unsere Vorgänger „Emma“ wirklich vollgetankt zurückgegeben haben. Also, bevor wir „in the middle of nowhere“ ein Seenotfall werden, testen wir lieber hier, wie viele Liter Sprit in den Tank passen. Das Problem ist nur, ab der 34. Woche – und in der befinden wir uns – öffnet der Shop erst mittags um 11 Uhr und darauf müssen wir warten, weil der Tankstellen-Automat alle drei Creditkarten wieder ausspuckt, die wir ihm anbieten. Dabei läuft meine Mastercard sogar erst 2015 ab. Um 11 ist dann auch noch ein anderer Segler schneller am Tanksteg als wir und so kommen wir erst um 12 Uhr los. Aber was soll’s, wir haben Superwetter und da verkraften wir es auch noch locker, dass der „leichte Südostwind“ zum Segeln leider nicht ausreicht. Dafür ergattern wir in Inkoo den einzigen Platz, an dem man längsseits anlegen kann. In der Box ein paar Meter weiter, wo wir vorgestern lagen, weht an der „Flaute 2“ die erste deutsche Flagge.


Die Besatzung, Beate und Dieter aus Aachen, kommt abends auf einen Klönschnack an Bord. Sie fliegt von Helsinki nach Hause und Dieter will mit Freunden das Schiff zum Überwintern nach Riga segeln. Dort hat er aber noch keinerlei Kontakte geknüpft, weiß nur von englischen Seglern, dass das evtl. im Andrejosta-Hafen möglich sein soll und hat den Namen des dortigen Hafenmeisters „Arnis Berzinsh“ aufgeschrieben bekommen. Wie der Zufall das will, kenne ich den Arnis seit vielen Jahren durch die vielen Baltikum Reisen mit meinem Frank auf unserer „Svenskan“ und habe losen „Postkarten-Kontakt“ gehalten. Auch mit der „Pirol“ waren wir vor Jahren dort, so können wir dem Dieter vielleicht ein bisschen Hilfestellung geben.


26.8. noch Inkoo
Dieter kommt nach dem Frühstück mit seinem Handy und ich rufe im Andrejosta-Hafen an. Leider bekomme ich die Auskunft, der Arnis arbeitet nicht mehr dort, aber wir erreichen trotzdem, dass Dieter über e-mail die Zusage bekommt, dass ein Winterlager dort möglich ist. Ihm fällt ein dicker Stein vom Herzen. Nach kurzem Nieselregen scheint wieder die Sonne und wir besichtigen die alte Steinkirche aus dem 14. Jahrhundert, die in einem wunderschön angelegten großen Friedhof steht.


die alte Steinkirche mit gepflegtem Friedhof

Alles sehr gepflegt bis hin zu den mit gleichen blauen Blumen bepflanzten Gräbern für gefallene Soldaten.


der Soldatenfriedhof

Auch das Innere der Kirche mit den alten Freskomalereien und den von der Decke hängenden Schiffsmodellen verdient einen Besuch.
Auf dem Rückweg fragen wir bei der Kommunalverwaltung nach einem Internet-Café und dürfen gleich den dortigen PC benutzen. Sehr nett! Im Hafen treffen wir Beate und Dieter, die uns zum Abendessen einladen. Sie haben bei einem Waldspaziergang Steinpilze gesammelt, hoffen wir jedenfalls. Sonst könnte dies der letzte Logbuch-Eintrag gewesen sein.


vorm Abendessen auf der "Flaute 2" mit Beate und Dieter
man beachte das Mückennetz!

27.8. Inkoo nach Jussarö
Traumhafter Samstagmorgen, wolkenloser knallblauer Himmel!
Weder die Pilze noch die Mücken haben uns umgebracht. Letztere haben sich aber redliche Mühe gegeben und besonders Beate und mich angezapft. Jedenfalls die ganz schlauen, die es durch das IKEA-Moskitonetz geschafft haben, das Dieter am Fall über das Cockpit gezogen hatte. Allerdings haben die meisten von ihnen es dann nicht mehr rausgeschafft, zahlreiche Blutflecke im Netz zeugen von ihrem Tod. Rache ist süß!
Dieter schießt noch ein Abschiedsfoto und wir nehmen Kurs auf Jussarö. Sogar ein paar Stunden Segeln sind drin, herrlich!


auf dem Weg zurück nach Jussarö
wieder eines der vielen "versteckten" Sommerhäuser

Der Anleger ist schon gut belegt, aber wir erwischen noch eine passende Boje und heute kann ich das rückwärts Einparken mal üben. Klappt trotz der Zuschauer an Land.
Viele Familien scheinen sich hier zum Wochenende zu treffen, die Kinder haben Spaß mit Klettern und Krebse fangen und die Großen gehen in die Sauna oder heizen den Grill an. Wir genießen den großen Abstand von den Mücken, kochen Blumenkohl mit Schnippelschinken und spielen ein paar Runden Rummykab im Cockpit, bis die Mückenfront näher rückt. Wir müssen ohnehin noch Navigation machen und treten den Rückzug in den mückensicheren Bauch unserer „Emma“ an. Da ist allerdings plötzlich „schwarzes Licht“. Gut, dass Kirsten auf Ersatzsicherungen bestanden hat, der Übeltäter ist schnell erkannt und ausgewechselt. Abend gerettet.

30.8. Hankö
Ja, ja, die letzten zwei Tage fehlen, die würde ich am liebsten auslassen. Besonders den 28.. Der Himmel über Jussarö sah nicht besonders freundlich aus, aber der Wetterbericht versprach Südwind mit 4-5 Bft. später SW drehen. für unseren Westkurs nach Hankö also besser jetzt los als morgen. Auch die kleineren Segler und Moorboote legten ab. Nach einer Stunde zogen wir zwei Reffs ein und setzten Segel. Der Wind blies schon aus SW und nahm stetig zu. Bei 6 Bft. dachten wir, na ja, kurzzeitige Böen und als es zu spät war, zum geschützten Hafen von Jussarö umzukehren, erreichten die Böen 7 Bft.. Ganz schön anstrengend zu steuern hoch am Wind und auch vor Hankö die Segel zu bergen.


das Wetter sieht gruselig aus

Vom rettenden Hafen dann keine Spur. Das Anlegemanöver misslang bei starkem Seitenwind gründlich und wenn nicht die Skipper von zwei deutschen Booten uns an den Steg gezogen hätten, wäre wohl mehr passiert, als eine kleine Macke am Süllrand und eine gelockerte Relingsstütze auf der Bavaria des einen Skippers und eine kleine Schürfwunde am Bug von „Emma“.


nicht zu fassen! - die Ringe zum befestigen
der Taue liegen unterhalb der Pier

Endlich gut vertäut an der Pier gingen wir mit einer Dankeschön-Flasche Rotwein zur Schadenaufnahme für die Versicherung auf die „Tadi“ und ich ertränkte abends meinen Frust in Alkohol, was zur Folge hatte, dass mir das nach 3 Wochen Abstinenz gar nicht bekam und ich den 29. bis nachmittags in der Koje blieb. Das war allerdings sowieso das Beste, was man tun konnte, denn der Starkwind hielt durch, „Emma“ ruckte in den Seilen wie ein Ziegenbock und ein Wolkenbruch nach zwei anderen ging auf uns nieder.
Kirsten brachte derweil den geliehenen Bugfender zum 80jährigen Skipper des Segelkutters „Heidi“ aus Hamburg zurück und der, einhand unterwegs, freute sich über ein Opfer, dem er seine ganze Lebensgeschichte erzählen konnte. Er arbeitete an seinem 4. Buch über seine bis zu 6monatigen Sommerreisen und aus Dankbarkeit erstand Kirsten Nr. 3 aus dem Jahre 2009.  Aber die 10€ fanden wir dann beim Lesen gut angelegt. Die Reise ging zu vielen Häfen im Osten und Norden, die wir auch schon besucht haben und seine Erlebnisse inklusive kleinerer und größerer Katastrophen sind sehr humorvoll geschrieben.
Nachmittags schmeckten mir Tee und das aufgehobene Frühstück dann wieder und die Wolken hielten auch schon mal eine Weile dicht. Wir nutzten die Zeit, um nötige Einkäufe zu tätigen und packten anschließend unsere Saunasachen. Die Wärme war gut gegen meinen Muskelkater, der sich nach dem gestrigen „Ritt“ eingestellt hatte. In der Sauna wurden dann auch meine ganzen Blessuren sichtbar, die ich mir beim Anlegemanöver eingehandelt hatte, dicke Schürfwunde an der Wade und jede Menge schwarze Blutergüsse von untertassengroß bis daumennagelklein. „Tja, Deine ganze Schönheit ist im A…“ war der aufmunternde Kommentar von Kirsten „Schlachterhund“.


von der Schönheit ist in der Tat
nicht viel geblieben

Unser Wetterbericht, den wir vom Vercharterer-Service aufs Handy gesimst kriegen, nimmt bis heute keine Notiz von dem Wetter, das sich erst gegen Mittag in Sonnenschein, blauen leicht bewölkten Himmel und moderaten Südwestwind wandelt. Die Nacht durch sauste der Wind immer noch heulend durch die Takelage, es blitzte und donnerte und prasselnder Regen knallte auf das Deck über unserem Haupt. Er spricht nach wie vor von S bis SW über N zurückdrehend nach NW und 0-2 Bft. Also, bevor wir ihm wieder trauen, bleiben wir heute noch hier und warten ab. Wir haben’s ja nicht eilig und seit vorgestern ist die finnische Segelsaison vorbei und das Hafenbüro geschlossen. Lediglich 5€ Stromgeld sind noch im Hafencafé zu entrichten.

31.8. Hankö
Wahrscheinlich bekommen wir hier bald die „Ehrenbürgerschaft“ verliehen oder machen das Stadtführer-Zertifikat, aber: Die Wolken türmen sich auf, graue drohende garstige Wände, die Kälte, Wind und strömenden Regen mit sich bringen und - wir bleiben.


sieht nicht vertrauenerweckend aus

Wir sind schließlich keine Regattasegler mehr, die bei jedem Wetter raus müssen, schon gar nicht mehr in unserem fortgeschrittenen Alter! Wir reden uns ein, wir fühlen uns auch im Hafen wohl, freuen uns über die Möglichkeit stundenlang Bridge oder Rummykab zu spielen, in Regenjacken spazierenzugehen, im Hafen-Internetcafé einen Kaffee zu trinken und dort unsere e-mails anzusehen oder auch hoffnungsvoll den Seewetterbericht vom dwd (Deutscher Wetterdienst) aufzurufen. Aber allmählich kriegen wir einen HAFENKOLLER! Der dwd hat eine gute und eine schlechte Nachricht für uns, die gute: Morgen zwar NW (falsche Richtung), aber nur schwach; die schlechte: Von Oslo kommt das nächste Tief angerauscht. Also wenn DER Wetterbericht stimmt, dann verzichten wir auf unseren letzten möglichen Segeltag und düsen morgen mit „Emma“ zurück nach Dalsbruk statt noch den Schären-Hafen Rosala anzulaufen. Bei Regen ist es sowieso nirgends schön, „außer in Hamburg“ sagt Kirsten!

1.9.2011 zurück nach Dalsbruk
Morgens scheint die Sonne durchs Luk, blauer Himmel und Windstille, hurra! Nur: im Nordwesten drohen schon wieder grauschwarze Wolkenberge! Um 11 Uhr wächst der „Silberstreif“ am Horizont und wir „lichten den Anker“. Eine Stunde später klart es wirklich auf und wir bekommen einen wunderschönen Abschiedstag von den finnischen Schären geschenkt. Es ist ein zauberhaftes Revier, auch wenn wir uns nicht allzuviel zu Segeln zwischen den „rocks“ getraut haben.
Irgendwie haben die See-Busch-Trommeln schon unsere vorzeitige Ankunft gemeldet, denn als wir vorschriftsmäßig den Dieseltank an der Hafen-Tankstelle auffüllen, begrüßt uns Thorvald Bergström von Midnight Sun Sailing und nimmt kurz darauf unsere Leinen am Steg entgegen.


zurück in Dalsbruk

Er freut sich, dass er sich auf ein längeres Wochenende als erwartet freuen kann, weil der Check schon am Freitag und nicht erst am Samstag erfolgen kann und wir freuen uns nun auch wieder auf zu Hause!



Damit ist das „Logbuch“ unserer Seereisen 2011 zu Ende.
Es grüßen Euch herzlich

Christel und Kirsten



































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